IN KÜRZE

Je ärmer das Land, desto teurer das Essen

von Redaktion

Der italienische Schuldenhaushalt trifft auf Widerstand in der EU-Kommission. Der deutsche Kommissar Günther Oettinger sagte gestern, es sei seiner Meinung nach wahrscheinlich, dass Brüssel Italien um Korrekturen bei dem jüngst eingereichten Entwurf bitten werde. Dem „Spiegel“ hatte er gesagt: „Es hat sich die Vermutung bestätigt, dass Italiens Haushaltsentwurf für 2019 mit den Verpflichtungen, die in der EU bestehen, so nicht vereinbar ist.“ Italiens Vize-Regierungschef Matteo Salvini wies die Kritik zurück. Der Haushaltsplan werde nicht geändert. Der „Spiegel“ berichtete, bis Freitag werde der Bewertungs-Brief in Rom eintreffen.

Der Geiselnehmer vom Kölner Hauptbahnhof könnte den Brandanschlag nach Ansicht der ermittelnden Bundesanwaltschaft aus terroristischen Motiven verübt haben. „Nach dem bisherigen Erkenntnisstand liegen zureichende Anhaltspunkte für einen radikal-islamistischen Hintergrund der Tat vor“, teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Er beruft sich dabei auf Zeugenaussagen und auf Forderungen des Mannes bei den Verhandlungen mit der Polizei. Der 55-jährige Mohammad A.R. habe dabei unter anderem verlangt, nach Syrien zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) ausreisen zu können.

Im internen Rennen um die mögliche Nachfolge des EU-Kommissionschefs Jean-Claude Juncker macht dem CSU-Politiker Manfred Weber in der Europäischen Volkspartei nur der Finne Alexander Stubb Konkurrenz. Einen dritten Bewerber um die EVP-Spitzenkandidatur gebe es nicht, sagte EVP-Präsident Joseph Daul nach Ablauf der Bewerbungsfrist. Die Entscheidung zwischen beiden fällt am 8. November in Helsinki. Wer bei der Europawahl am 26. Mai 2019 für die Konservativen antritt, hat gute Chancen, EU-Kommissionspräsident zu werden.

Die Kosten für einfaches Essen sind in Krisengebieten oft horrend. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen hat jetzt erstmals Vergleichsrechnungen angestellt und kommt zu schockierenden Ergebnissen. Für eine selbstgekochte Suppe mit Bohnen, Reis und Öl, die in New York etwa 1,20 Dollar kosten würde, müsste ein Einwohner im Südsudan in Afrika zwei Tage arbeiten. Das entspräche übertragen auf New York 348,36 Dollar pro Mahlzeit. Allein in der Sahelzone Afrikas hatten 2018 rund 32 Millionen Menschen zeitweise nicht genügend zu essen.

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