Bischöfe wollen Kirchenreform

von Redaktion

Weltbischofssynode: Mehr Verantwortung für Frauen

Rom – Am letzten Tag der Weltbischofssynode zum Thema Jugend fegte ein Gewittersturm über Rom hinweg. Wer wollte, konnte es als Symbol sehen: Der Heilige Geist rüttelt seine Kirche durch. Das Schlussdokument, das gestern veröffentlicht wurde, spricht jedenfalls Klartext. Um glaubwürdig zu sein, sei eine Kirchenreform nötig, erklärten die rund 270 Kleriker und 50 Laien aus allen Erdteilen.

Das Papier schildert Lebenslagen junger Menschen weltweit, wertet sie aus christlicher Sicht und schlägt Perspektiven vor. Ein Punkt zieht sich wie ein roter Faden durch den Text: Die katholische Kirche müsse mehr Partizipation und Verantwortung für Laien bieten, besonders für Jugendliche und Frauen. Die Bischöfe wenden sich gegen einen „Klerikalismus, der viele von Entscheidungsprozessen ausschließt“. Jungen Menschen Verantwortung in der Kirche zu überlassen, sei „keine Zusatzoption“.

Als drängende Herausforderung wird das Thema Migration bezeichnet, wo es gelte, „Mauern niederzureißen und Brücken zu bauen“. Ebenso die Digitalisierung, die zwar eine „große Chance für Dialog, Begegnung und Austausch zwischen Menschen sowie Zugang zu Information und Wissen“ biete, aber auch eine Schattenseite mit „Einsamkeit, Manipulation, Ausbeutung und Gewalt“ hervorbringe.

Der verstärkten Präsenz von Frauen in kirchlichen Gremien auf allen Ebenen räumt das Dokument eine herausgehobene Bedeutung ein. Offene Worte gibt es auch zum Thema Sexualität; hier müsse sich die Kirche klar gegen jede Diskriminierung und sexuell motivierte Gewalt wenden. Homosexuellen Menschen solle geholfen werden, in „Freiheit und Verantwortung ihre Tauf-Berufung zu leben“. Die Umsetzung der Erklärung liegt bei den Ortskirchen. INGO FETH

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