Trump und der Hass

Tödliche Mischung

von Redaktion

FRIEDEMANN DIEDERICHS

24 Stunden nach der Festnahme des Mannes, der mit 14 Briefbomben prominente Trump-Kritiker ins Visier genommen hatte, marschiert ein Antisemit in Pittsburgh in eine Synagoge und tötet elf Menschen. Beide vereint eines: Der extreme Grad der Radikalisierung, was sich gerade in der Opposition zu einer liberalen Einwanderungspolitik manifestiert. Doch es gibt auch einen Unterschied. Der Briefbomben-Versender war ein Hardcore-Trump-Fan, der Pittsburgh-Mörder hasste Trump.

Ein Pauschalurteil wie „Trump ist schuld!“ verbietet sich also; nicht aber die Frage, warum die Hemmschwellen zu so einem Terrorakt so niedrig sind. Viel spricht dafür, dass die Radikalisierung der Täter eine unausweichliche Folge des Hassklimas ist, das in den USA herrscht, und in dem politisch Andersdenkende schnell dämonisiert werden. Hinzu kommen die US-Waffengesetze, die es dem Pittsburgh-Täter ermöglichten, problemlos ein Schnellfeuergewehr und mehrere Pistolen zu bekommen. Gepaart mit der Gewaltbereitschaft mancher Randgruppen, bildet das eine tödliche Mischung, die die Politik ratlos zurücklässt. Obwohl ein erster Schritt wäre, rhetorisch abzurüsten – angefangen im Weißen Haus.

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