Dass Handelskriege am Ende den Beteiligten nur schaden, ist auch mit Blick auf die derzeitigen Spannungen zwischen den USA und China gut ablesbar. Mit seinen verhängten Strafzöllen und den Kontern Pekings hat US-Präsident Trump indirekt auch der amerikanischen Binnenwirtschaft geschadet. Hinzu kommt eine Verunsicherung der Finanzmärkte, was an der Kurs-Achterbahnfahrt der letzten Wochen gut ablesbar war.
Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass das Weiße Haus nun offenbar zumindest eine Einigung mit China sucht, die dann beim nächsten G20-Treffen Ende des Monats konkret werden könnte. Allerdings ist das Timing der Ankündigung verdächtig. Sie kam jetzt nur fünf Tage vor den für Trump und die Republikaner so wichtigen Kongress-Zwischenwahlen – und hatte bereits am Donnerstag für einen positiven Schluss an der Wall Street gesorgt. Das Allerletzte, was der Präsident für den kommenden Dienstag braucht, ist eine weiter schwächelnde Börse. Deshalb gilt für die angebliche Annäherung zwischen Washington und Peking: Der wahre Wert der Aussagen über einen Friedensschluss wird sich erst in den Wochen nach der Wahl ablesen lassen.
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