Jemen-Krieg: Hoffnung auf Frieden

von Redaktion

Huthi-Rebellen erklären sich offenbar zu Waffenruhe bereit

Sanaa – Nach dreieinhalb Jahren verheerendem Bürgerkrieg steigt die Hoffnung auf einen Friedensprozess im Jemen. Die Huthi-Rebellen verkündeten in der Nacht zum Montag in einem „Akt des guten Willens“ ihren Verzicht auf Raketen- und Drohnenangriffe auf ihre Feinde. Sollte die von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition zum Frieden bereit sein, so seien es auch die Aufständischen, erklärte Mohammed al-Huthi, Anführer des Revolutionskomitees der Rebellen.

Am Montag bestätigte die von Saudi-Arabien unterstützte jemenitische Regierung, dass sie bei anstehenden Friedensgesprächen mit den Huthis in Schweden teilnehmen werden. In einem Brief an UN-Vermittler Martin Griffiths betonte die Regierung laut eigenen Angaben die Wichtigkeit, dass die Aufständischen an den Konsultationen „ohne Bedingungen“ teilnähmen. Saudi-Arabiens König Salman sagte in Riad, man unterstütze weiterhin eine politische Lösung in dem Konflikt.

Vermittler Griffiths hatte vor wenigen Tagen vor dem UN-Sicherheitsrat in New York neue Friedensgespräche zwischen den Konfliktparteien angekündigt. Das Treffen, bei dem ein Fahrplan zu einer Übergangsregierung diskutiert werden soll, werde „in Kürze“ stattfinden, sagte Griffiths, ohne ein Datum zu nennen. Außerdem hätten sich Regierung und Rebellen auf den Austausch von Gefangenen geeinigt. Erst im September waren politische Gespräche zwischen den Kontrahenten mangels Teilnahme der Rebellen gescheitert.

Die Vereinten Nationen bezeichnen den Jemen-Krieg als schwerste humanitäre Krise der Gegenwart. Dort kämpfen Truppen des ins Exil geflohenen, aber international anerkannten Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, die weite Teile des Nordens mit der Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Seit 2015 bombardiert ein von Saudi-Arabien geführtes Bündnis Huthi-Stellungen aus der Luft, wobei bereits tausende Zivilisten getötet wurden.  dpa

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