Greding – Nach dem Einzug in den Landtag kämpft die AfD in Bayern weiter mit innerparteilichen Querelen. Die Landtagsfraktionsvorsitzende Katrin Ebner-Steiner forderte am Samstag beim ersten AfD-Landesparteitag nach der Wahl in Greding (Landkreis Roth) Gemeinschaftsgeist: „Die Geister des Zerwürfnisses und des Spaltpilzes, die man in uns treiben will, die werden wir enttarnen“, sagte Ebner-Steiner vor etwa 220 Zuhörern. Die AfD-Landtagsfraktion arbeite geschlossen zusammen. „Genau dieser Geist ist es, der die ganze bayerische AfD einen, aber auch versöhnen kann.“
Im AfD-Landesverband gibt es sowohl inhaltliche als auch personelle Meinungsverschiedenheiten. Nach der Landtagswahl ist unter anderem der Landesvorsitzende Martin Sichert in die Kritik geraten. Er wird von Teilen der Partei dafür verantwortlich gemacht, dass die AfD mit 10 Prozent der Stimmen wesentlich schlechter als erwartet abschnitt. Sichert war vor einem Jahr an die Spitze der bayerischen AfD gewählt worden. Bisher hat noch keiner der bisher vier bayerischen AfD-Landesvorsitzenden seit der Gründung des Landesverbands 2013 länger als zwei Jahre amtiert. Inhaltliche Debatten um den Kurs gab es in Greding nicht.
Beim Landesparteitag fehlte rund ein Drittel der neu gebildeten Landtagsfraktion, von 22 Abgeordneten erschienen nur 14. Auf die Frage warum, wurde aus der Landtagsfraktion entgegnet: „Die sind uns keine Rechenschaft schuldig und werden ihre guten Gründe haben.“
Diskussionen gab es auch ums Geld: Der Parteitag beschloss, dass die AfD-Abgeordneten künftig einen Teil ihrer Einkünfte an den Landesverband abführen sollen – acht Prozent des Bruttoeinkommens, wobei für jedes Kind ein Prozent angerechnet werden soll.