Europawahl für Bayern „historischer Vorgang“

von Redaktion

München – Es ist eine besondere Wahl im kommenden Mai, wenn Europas Bürger zu den Urnen gerufen werden. Erstens wegen der Herausforderung von Populisten und Extremisten, die für das EU-Parlament kandidieren, aber auch aus bayerischer Sicht: CSU-Parteichef Horst Seehofer nannte es einen „historischen Vorgang“, dass die CSU mit Weber erstmals den europaweiten Spitzenkandidaten der Konservativen stellt. „Wir alle stehen hinter dir.“ Er zeigte sich auch optimistisch, dass die CSU nun wieder mehr Plätze im Europaparlament holen kann als vor fünf Jahren, damals waren es fünf. Mit Weber prophezeite er „fünf plus X“ Abgeordnete. „Und das werden wir mit ihm auch erreichen.“

Auf den als sehr sicher geltenden Plätzen zwei bis vier auf der CSU-Liste folgen die weiteren bisherigen Europaabgeordneten Angelika Niebler, Markus Ferber und Monika Hohlmeier. Auf den frei gewordenen Platz fünf wurde der Oberpfälzer Christian Doleschal gewählt, gefolgt von der Bundestagsabgeordneten Marlene Mortler und Bernd Posselt, der sich in einer Kampfkandidatur Platz sieben auf der Liste sicherte. Dahinter folgen Christian Staat, Karin Passow und Isabella Ritter. Bei der Europawahl 2014 war die CSU von 48,1 auf 40,5 Prozent abgesackt. Seither ist sie nur noch mit fünf Abgeordneten im Europaparlament vertreten, drei weniger als in den Jahren zuvor.

Am Rande der Delegiertenversammlung ging es auch um einen Streit in der Landtags-CSU wegen der mangelnden Berücksichtigung von Frauen und Oberbayern bei Führungspositionen. Weil unter den frisch gewählten 14 Vorsitzenden der Fraktionsarbeitskreise nur eine Frau ist, machte Landtagspräsidentin Ilse Aigner dem Fraktionsvorsitzenden Thomas Kreuzer per Interview schwere Vorwürfe. „Es wäre seine Aufgabe als Fraktionschef gewesen, hier Führung zu zeigen, zu argumentieren und zu koordinieren“, sagte Aigner, die auch oberbayerische CSU-Bezirkschefin ist.

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