Tijuana/Washington – Nach einer Eskalation an der Grenze zwischen den USA und Mexiko verschärfen die Regierungen beider Länder ihren Kurs gegenüber Migranten aus Mittelamerika. Mehrere hundert von ihnen hatten in der mexikanischen Grenzstadt Tijuana versucht, illegal die Grenze zu den USA zu überqueren. Das mexikanische Innenministerium kündigte danach an, die an den Unruhen Beteiligten umgehend abzuschieben.
Am Sonntag hatten sich chaotische Szenen an der Grenze zwischen den USA und Mexiko abgespielt: Hunderte Migranten zogen in Tijuana an die Grenzposten San Ysidro und El Chaparral. Die mexikanische Polizei versuchte vergeblich, sie zu stoppen. Rund 50 Migranten kletterten auf einen Blechwall, der noch auf mexikanischem Gebiet vor der US-Grenzmauer steht. US-Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.
Der Chef der US-Grenzschutzbehörde im dortigen Grenzabschnitt rund um San Diego, Rodney Scott, sagte am Montag, zahlreiche Migranten hätten es auf die US-Seite der Grenze geschafft, 42 Menschen seien dort festgenommen worden.
Das mexikanische Innenministerium teilte mit, eine Gruppe von fast 500 Menschen habe versucht, über die Grenze zu gelangen. 98 Menschen seien nach den Unruhen in Haft und würden abgeschoben, sagte der Leiter der mexikanischen Migrationsbehörde einem TV-Sender.
Mexiko darf theoretisch alle Migranten abschieben, die ohne Einreiseerlaubnis im Land sind. Der Großteil der Migranten-Gruppen hatte die Grenze zwischen Mexiko und Guatemala ohne die nötigen Papiere überquert. Laut Innenministerium sind derzeit in Mexiko rund 8200 Menschen aus Mittelamerika unterwegs.
Nach den Unruhen rief Trump die mexikanische Regierung auf, konsequent durchzugreifen. Mexiko müsse die Migranten, unter denen viele „eiskalte Verbrecher“ seien, in ihre Heimat zurückschicken, schrieb Trump auf Twitter. „Macht es mit dem Flugzeug, macht es mit dem Bus, macht es, wie ihr wollt, aber sie kommen NICHT in die USA.“