Trump und General Motors

Eigene Gesetze

von Redaktion

FRIEDEMANN DIEDERICHS

Donald Trump schäumt und droht. Denn ein zentraler Punkt seines politischen Programmes war: Wählt mich, und ich bringe euch Jobs in der produzierenden Industrie und vor allem in der Autobranche. Nun hat der Präsident die für ihn bittere Lektion gelernt, dass die Wirtschaft eigenen Gesetzen folgt. General Motors will 15 Prozent seiner Belegschaft in Nordamerika nach Hause schicken und fünf Werke schließen – und konterkariert damit Trumps Behauptung, Maßnahmen wie massive Steuererleichterungen, neue Zölle auf Importprodukte und eine Abschottungs-Politik durch die Kündigung „schlechter“ Handelsabkommen seien treibende Faktoren für Arbeitsplatz- und Wirtschafts-Wachstum.

Gleichzeitig zeigt auch das Börsengeschehen, dass immer weniger Anleger der Trump-Euphorie folgen und ahnen, dass schwierigere Zeiten bevorstehen könnten. General Motors liefert dafür nun einen Beweis. Nachlassende Nachfrage nach bestimmten Modellen, Automatisierung und die Zollpolitik des Weißen Hauses, die dem Autobauer zufolge bereits eine Milliarde Dollar Zusatzkosten verursacht hat, sind treibende Kräfte für die Rotstift-Politik. Daran werden auch Trumps Drohungen gegen die General-Motors-Führung nichts ändern.

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