IN KÜRZE

Mehr Fälle von Menschenhandel

von Redaktion

Die AfD im Landtag Schleswig-Holstein hat Landeschefin Doris von Sayn-Wittgenstein aus der Fraktion ausgeschlossen. Das bestätigte die 64-Jährige gestern in Kiel. Hintergrund ist ihr Verhältnis zu dem vom thüringischen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuften „Verein Gedächtnisstätte“. Der Verein steht auf der Unvereinbarkeitsliste für AfD-Mitgliedschaften. Sayn-Wittgenstein räumte ein, 2014 für den Verein geworben zu haben.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beliefert Saudi-Arabien offenbar weiterhin über Tochterfirmen in Italien und Südafrika mit Munition. Ein Vorstand habe Bankanalysten gegenüber versichert, die Lieferungen seien vom deutschen Exportstopp nicht betroffen, berichteten der „Stern“ und „Report München“. Es gehe um jährlich 100 Millionen Euro. Das Unternehmen erklärte, alle Tochtergesellschaften hielten sich an den „strengen gesetzlichen Rahmen“ in den jeweiligen Ländern. Mit dem Exportstopp reagierte Deutschland auf den Mord am Journalisten Jamal Khashoggi.

Russland muss drei Mitgliedern der Punkband Pussy Riot je mehrere tausend Euro Entschädigung zahlen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte wies am Dienstag einen Antrag Russlands zurück, einen früheren Prozess noch mal aufzurollen. Russische Richter hatten die Aktivistinnen nach deren Aufführung eines „Punk-Gebets“ in eine Moskauer Kirche wegen Rowdytums verurteilt. Die Straßburger Richter sahen damit die Menschenrechte der Frauen verletzt.

Die Zahl der registrierten Fälle von Menschenhandel in der EU ist gestiegen. In den Jahren 2015/2016 seien 20 532 Opfer gezählt worden, teilte die EU-Kommission mit. 2013/2014 seien es 15 846 Betroffene gewesen. Die tatsächlichen Zahlen dürften jedoch deutlich höher liegen. Ins Visier der Täter gerieten verstärkt Jüngere und Behinderte. Zudem würden mehr und mehr Soziale Medien genutzt, um Opfer zu finden. Die Migrationskrise hat das Risiko für Menschenhandel erhöht. Die häufigsten Formen seien sexuelle Ausbeutung (56 Prozent) und die Ausbeutung von Arbeitskräften (26 Prozent).

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