Nürnberg – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich dafür einsetzen, dass sich digitale Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) im Mittelstand durchsetzen. „Wir müssen sehen, dass die Großen die anderen mitnehmen“, sagte sie gestern in Nürnberg auf dem Digitalgipfel der Bundesregierung. Das sei eine Aufgabe für Wirtschaftsverbände, aber auch für die Bundesregierung. In der beruflichen Bildung müssten zudem schleunigst neue Berufsbilder gelehrt werden.
Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sind sich einig, dass der Mensch beim digitalen Wandel im Mittelpunkt stehen soll. KI berge ein enormes Potenzial, das Leben zu verbessern, „sei es bei der Früherkennung von Krankheiten, der Unterstützung bei der Pflege oder beim autonomen Fahren“, erklärte Altmaier.
Merkel sagte dazu allerdings, dass die meisten Menschen mit dem Begriff KI noch nichts anfangen könnten. Sie sprach von „noch nicht durchschrittenem Terrain“. Damit sich ein Teil der Bevölkerung beim Wandel nicht zurückgelassen fühle, müsse das Motto lauten: „Wohlstand für alle“.
Die Chancen seien groß, erklärte Altmaier. „Durch KI sind allein im produzierenden Gewerbe rund 32 Milliarden Euro an zusätzlicher Wertschöpfung in den nächsten fünf Jahren möglich.“ Er forderte den Aufbau eines europäischen Spitzenunternehmens, „quasi einen Airbus für KI“ und kündigte an, dass Deutschland seine Infrastruktur zur Datenverarbeitung und -analyse stärker mit anderen Ländern bündeln wolle. » KOMMENTAR SEITE 2