Ein bayerischer Zungenschlag darf auf einem CDU-Parteitag als Rarität gelten. Erst recht in Hamburg. Und so scheinen einige Delegierte beinahe zu erschrecken, als Manfred Weber ihnen von der Bühne einen „Wunderschönen guten Morgen“ zuruft – auf die Art wie man es in Wildenberg im Landkreis Kelheim eben sagt. Auch der letzte ahnt nun: Weber ist für die CSU hier. Zum einen. Zum anderen spricht er auf dem Parteitag der Schwester auch als gemeinsamer Spitzenkandidat bei der Europawahl. Der CSU-Vize sucht den Schulterschluss.“Gemeinsam sind wir stark“, sagt er. Natürlich, es habe zwischen CDU und CSU zuletzt oft gekracht. Doch Weber glaubt: „Unser Problem war nicht die Sache.“ Stattdessen habe zu oft einfach der Wille zum Konsens gefehlt. Nicht nur in Berlin. „Auch meine Partei hat sich nicht immer glücklich verhalten in den letzten Jahren und Monaten“, sagt Weber klar. Doch die CSU stehe zur Koalition. „Wir wollen vertragstreu sein, konstruktiv sein“. Das kommt an. Stehender Beifall für ein Grußwort sei nicht der Regelfall auf einem Parteitag, sagt Europapolitiker David McAllister.