PRESSESCHAU

So blickt das Ausland auf die Wahl der CDU

von Redaktion

„Die Partei stand vor einem Dilemma. Entweder den Kurs von Merkel beibehalten – die entschlossen war, die politische Mitte zu sichern, und die CDU zur Befürworterin der Homoehe, des Mindestlohns und einer Frauenquote gewandelt hat – oder nach rechts rücken, um Wähler zurückzuholen, die sie an die AfD verloren hat. Mit Kramp-Karrenbauer hat die Partei wohl eine sicherere Option gewählt.“

The Guardian (London)

„Kramp-Karrenbauer wird sich von Merkel lösen müssen. Ansätze gibt es. Kramp-Karrenbauers Ton unterscheidet sich vor allem in Fragen der Inneren Sicherheit. Der Staat müsse stark sein gegen kriminelle Clans und gegen ,autonome Chaoten‘. Doch den Worten werden Vorschläge folgen müssen.“ Neue Zürcher Zeitung

„Die Partei sucht einen Kurs in einem stark veränderten Deutschland. Die Grünen und die AfD haben ihr Wähler abspenstig gemacht und das erfordert eine selbstkritische Analyse. Kramp-Karrenbauer muss schnell aus dem Schatten von Angela Merkel treten, denn in den Rängen der Partei hat sich eine gewisse Merkelmüdigkeit eingeschlichen. Das dürfte aber nicht schwierig sein (…). Kramp-Karrenbauer folgt ihrem eigenen Kurs.“

De Standaard (Brüssel)

„In einer Zeit, in der Wähler anderswo in Europa und der Welt nach radikalen Veränderungen rufen und sich populistischen – und oft männlichen – Führern verschreiben, die einfache Antworten auf komplexe globale Probleme versprechen, hat sich Deutschlands größte Partei für das Gegenteil entschieden: eine Frau, die einer anderen Frau nachfolgt, mit einem differenzierten Programm, das allem voran für Kontinuität und Stabilität steht.“

New York Times

„Bekannt für ihre ruhige und analytische Herangehensweise beruhigt sie diejenigen, die befürchteten, dass Friedrich Merz mehr spalten könnte. Aber sie wird diejenigen gewinnen müssen, die sich über den Zentrismus von Merkel und deren Migrationspolitik ärgern und die den Aufstieg weit rechtsstehender Populisten fürchten.“

BBC (London)

„Nachdem die Wahl in vielerlei Hinsicht zwischen Kontinuität und Aufbruch stand, ist es nicht beruhigend, mit einer Marge von 52 zu 48 Prozent zu gewinnen. Fast die Hälfte der Partei will einen völlig anderen Führungstyp als Merkel.“

Aftenposten (Oslo)

„Nicht nur Deutschland, ganz Europa braucht eine starke CDU, die weiter ein starkes Gegengewicht zum Populismus und zur extremen Rechten bildet. Die gute Nachricht ist, dass Kramp-Karrenbauer eine starke Europa-Befürworterin ist. El Mundo (Madrid)

„So knapp er auch war, der Wahlsieg von AKK – wieder eine gemäßigte Kandidatin und wieder eine Frau – verdeutlicht, wie sehr sich die Partei in den 18 Jahren unter Merkels verändert hat. Für Merkel dürfte sich die Wahl anfühlen, wie ein Abschiedsgeschenk.“

de Volkskrant (Amsterdam)

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