Berlin/Stockholm – Der verheerende Bürgerkrieg im Jemen hat vor allem für die Kinder dramatische Folgen. Hilfsorganisationen warnen, dass in dem bitterarmen Land auf der Arabischen Halbinsel alle zehn Minuten ein Mädchen oder Junge an den Folgen von vermeidbaren Krankheiten und Mangelernährung stirbt. „400 000 Kinder sind lebensbedrohlich mangelernährt und könnten jede Minute sterben“, erklärte der Unicef-Regionaldirektor für den Mittleren Osten und Nordafrika, Geert Cappelaere.
Mehr als elf Millionen Kinder sind demnach auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die UN bezeichnen die Situation im Jemen als schwerste humanitäre Krise der Welt. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge kamen in dem Konflikt mindestens 10 000 Menschen ums Leben, mehr als 60 000 wurden verletzt. Nach UN-Angaben haben zwei Drittel der Bevölkerung von mehr als 28 Millionen Menschen große Schwierigkeiten, an ausreichend Lebensmittel zu kommen.
Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen gegen Anhänger der international anerkannten Regierung. Deren Truppen werden von einer von Saudi-Arabien geführten Koalition mit Luftangriffen unterstützt. Das sunnitische Nachbarland sieht in den Rebellen einen engen Verbündeten seines Erzfeindes, des schiitischen Irans.
Die Angriffe der Koalition haben maßgeblich zur Eskalation beigetragen. Immer wieder sterben Zivilisten. Seit Monaten ist der von den Huthis kontrollierte Hafen in Hudaida blockiert, der für die Versorgung zentral ist.