Anschlagsplan im Vatikan vereitelt

von Redaktion

IS-Terroristen wollten zu Weihnachten den Petersdom treffen

Rom – Sie wollten die größte Kirche der Christenheit treffen. An einem der Weihnachtstage. Ziel sei es, so viele Menschen wie möglich zu töten. Das geht aus den Mitschnitten der vom Geheimdienst abgehörten Telefonate hervor, die der mutmaßliche Attentäter mit seinen Kumpanen des IS führte.

Dann schlugen die Sicherheitsbehörden zu. Der 23-jährige Dschihadist aus Somalia wurde in Bari bei einer Großrazzia gegen militante Islamisten festgenommen. Wie die Staatsanwaltschaft berichtete, wurden in seinem Versteck ein Grundriss des Petersdoms und Skizzen der Kontrollschleusen zum Petersplatz gefunden sowie Waffen sichergestellt.

In Rom trat der Sicherheitsrat der Regierung zusammen, um über die Gefährdungslage zu beraten. Schon seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg wurden die Sicherheitsmaßnahmen in ganz Italien erhöht. Dass nun jedoch ein geplanter Terrorakt rechtzeitig aufgedeckt wurde, hat die Situation verschärft. Die Regierung mobilisierte noch einmal zusätzlich tausende von Polizisten und Soldaten, um die neuralgischen Punkte der Hauptstadt zu sichern – insbesondere der Vatikan, die großen Basiliken und die beliebten Plätze der Stadt.

Während über Weihnachten die Pilger dominieren, erwartet die Ewige Stadt über den Jahreswechsel einen Touristenansturm. Höchste Alarmstufe gilt an den Flughäfen, Bahnhöfen und Metrostationen. Bewaffnete Sicherheitskräfte werden in den U-Bahnen und Bussen mitfahren. In ganz Italien sind bis 6. Januar 30 000 Sicherheitskräfte zusätzlich im Einsatz.

Im Vatikan gibt man sich angesichts der Lage gelassen. Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen, lautet die Devise nach außen. Hinter den Kulissen jedoch steht die vatikanische Gendarmerie in engem Kontakt mit den italienischen Behörden.

Es ist nicht das erste Mal, daß Attentatspläne auf das Zentrum der Christenheit aufgedeckt wurden. Innenminister Matteo Salvini rät seinen Landsleuten: „Wir sollten uns dennoch wie immer verhalten und unsere Gewohnheiten nicht ändern.“ Rom-Besucher sollten sich trotzdem überall auf längere Wartezeiten einstellen.  mf

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