Berlin – Der AfD-Bundestagsabgeordnete Petr Bystron hat auf einer Südafrikareise Vertreter der rassistischen „Suidlanders“ getroffen. Wie Recherchen des Magazins „Report Mainz“ ergaben, absolvierte Bystron auch ein Schießtraining mit Mitgliedern der Organisation. Danach gefragt, gab er zu, auch selbst geschossen zu haben. „Natürlich“, sagte er dem Magazin. „Ich bin Jäger. Haben Sie nie geschossen?“
Zu der offen rassistischen Organisation haben nur weiße Südafrikaner Zugang. Die „Suidlanders“ sind von der Überlegenheit der weißen Rasse überzeugt und glauben, dass ein Rassenkrieg bevorsteht. Darum absolvieren sie regelmäßig paramilitärische Übungen. „Man kann Öl und Wasser nicht mischen“, sagte ein Sprecher den Journalisten. Im Vorfeld der Fußball-WM 2010 in Südafrika verdächtigte die Polizei die „Suidlanders“, Anschläge vorzubereiten. Bei Durchsuchungen fanden die Ermittler Sprengstoff und Waffen.
Bystron, der Obmann im Auswärtigen Ausschuss des Bundestags ist, verteidigte sein Treffen. Die „Suidlanders“ seien aus seiner Sicht nur eine „Organisation von überwiegend weißen Farmern, die Angst haben um ihr Leben und die sich organisieren, um zu überleben, sollte es zum schlimmsten Fall kommen“. Außerdem betonte er, auch Vertreter der Regierungspartei ANC getroffen zu haben.
Die Reise wurde vom Bundestag finanziert. Die AfD hat ihrerseits in der Vergangenheit wiederholt versucht, Reisen vor allem linker Politiker zu verhindern.
Der SPD-Politiker Burghard Lischka sagte, ihm bleibe „die Spucke weg, dass eine solche Reise aus Steuerzahlermitteln finanziert wurde“. Außerdem forderte er eine Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz. Der Vorfall zeige ein weiteres Mal, dass in der AfD der völkisch-nationalistische Flügel das Zepter schwinge. mmä