Drei lange Monate haben sie zäh miteinander gerungen. Populisten und Antieuropäer in Rom wollten es den „Bürokraten in Brüssel“ mal so richtig zeigen: Euro-Regeln? Interessieren uns nicht. Stabilitätskriterien? Uns doch egal. Respekt vor den Partnern? „Italien zuerst!“ Ein Budget prall wie ein Füllhorn, voller milliardenschwerer Wahlgeschenke.
Die EU-Kommission war gezwungen, ein Exempel zu statuieren: Auf dem Spiel stand nicht nur die Vertragstreue Italiens; es ging um die Glaubwürdigkeit Europas schlechthin. Die Bürger in der gesamten Union sollten sehen, was die großkotzigen Hetzparolen der Nationalisten und Extremisten aller Couleur wert sind: Nichts als heiße Luft. Zwar mögen sich Conte, Salvini und di Maio jetzt für einen Augenblick auf die Schultern klopfen und als harte Kämpfer für Italiens Interessen bejubeln; doch ihr falsches Spiel mit den Erwartungen und Hoffnungen der Bürger ist durchschaubar geworden. Manch ein Wähler dürfte sich enttäuscht abwenden. Lega und Grillini sind auf dem harten Boden der Realität angekommen. Brüssel hat die Populisten vorerst gezähmt.
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