Der Prozess gegen den „Welt“-Reporter Deniz Yücel in der Türkei wegen Terrorvorwürfen ist gestern nach einer kurzen Sitzung vertagt worden. Weiter gehe es am 11. April, sagte sein Anwalt Veysel Ok. Grund sei, dass das Gericht noch auf die Aussage von Yücel warte. Die sollte er vor einem deutschen Gericht ablegen. Ok zufolge hatte Yücel dafür noch keinen Termin. Die Sitzung fand in Abwesenheit des Angeklagten statt.
Die Bundesrepublik darf einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zufolge einen in Deutschland geborenen verurteilten Straftäter in die Türkei abschieben. Angesichts der Schwere seiner Drogendelikte und seiner mangelnden Integration in Deutschland sei eine Abschiebung des türkischen Staatsbürgers rechtens, argumentierten die Straßburger Richter in dem Urteil vom Donnerstag (Beschwerdenummer 18706/16).
Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche in den USA nimmt immer größere Ausmaße an. Allein im Bundesstaat Illinois sollen sich fast 700 katholische Geistliche an Kindern vergangen haben, wie die Staatsanwältin Lisa Madigan bekannt gab. Die katholische Kirche selbst hatte die Zahl der beschuldigten Priester und anderen Geistlichen mit 185 angegeben.
CSU-Chef und Bundesinnenminister Horst Seehofer erhält wegen seines Einsatzes für die neue Augsburger Universitätsklinik die Ehrenbürgerschaft der Stadt. Dies entschied der Stadtrat. Laut „Augsburger Allgemeine“ stimmten allerdings etwa ein Drittel der Stadträte in der Sitzung gegen die Ehrung Seehofers.
Im Streit um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat die britische Arbeitsministerin Amber Rudd einen zweiten Volksentscheid über einen Brexit ins Spiel gebracht. Sie wolle „kein Referendum im Allgemeinen“, sagte die ehemalige Innenministerin im Fernsehsender ITV. Wenn aber eine Einigung im Parlament vollständig scheitere, wäre eine weitere Volksabstimmung eine Option. Beim Referendum 2016 hatte Rudd für den Verbleib ihres Landes in der EU gestimmt. Rudds Parteifreundin und Premierministerin Theresa May hat sich wiederholt gegen ein zweites Referendum ausgesprochen. Sie argumentiert, dies bedeute, sich über den Wählerwillen hinwegzusetzen.