Vielen Ländern könnte nach Einschätzung von Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock eine zweite Welle islamistischen Terrors drohen. „Man könnte das auch Isis 2.0 nennen“, warnte Stock am Mittwoch in Paris und nutzte dabei mit „Isis“ eine englische Abkürzung für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Der Grund sei, dass viele verurteilte Terror-Unterstützer nur relativ kurze Gefängnisstrafen absäßen, weil sie nicht wegen eines konkreten Anschlags verurteilt worden seien. „Diese Generation der frühen Unterstützer wird in wenigen Jahren freigelassen“, sagte Stock.
Viele würden sich dann hoffentlich in die Gesellschaft integrieren. Aber Gefängnisse seien immer noch – wie jüngst beim Attentäter von Straßburg – ein wesentlicher Brutkasten für radikale Ideologien, so der Experte. Der Generalbundesanwalt hat bisher gegen 52 Islamisten aus Deutschland Verfahren geführt, die sich Terrorgruppen in Syrien oder im Irak angeschlossen hatten.