Krankenhäuser

Bayern braucht eigene Antworten

von Redaktion

SEBASTIAN HORSCH

AOK-Chef Martin Litsch hält jedes vierte Krankenhaus in Deutschland für überflüssig. Er ist damit nicht alleine. In den vergangenen Monaten haben auch bayerische Kassenchefs immer wieder klargemacht, dass sie im Freistaat eine Überversorgung an Klinikbetten sehen.

Für die Kassen bedeuten mehr Krankenhäuser höhere Kosten. Dass sie an einer Reduzierung interessiert sind, ist logisch. Fast jede große Kasse hat deshalb Vorschläge für einen Umbau der Kliniklandschaft in der Tasche. Doch auch wenn sie über die Selbstverwaltung Einfluss ausüben: Die Kassen bestimmen nicht über die Zahl der Kliniken. Krankenhausplanung ist Ländersache.

Fast die Hälfte der rund 370 bayerischen Kliniken rechnet 2018 mit einem Defizit. Strengere Vorgaben – wie Mindestmengen an Behandlungen – setzen vor allem kleine Kliniken unter Druck. Ja, auch in Bayern wird sich die Krankenhauslandschaft also verändern müssen. Nur wohin? Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) verweist darauf, dass die Kreise und Städte die Versorgung sicherstellen. Doch die Rahmenbedingungen dafür setzt der Freistaat. Wie viel Wohnortnähe muss künftig sein? Wie ausgelastet sollen die Häuser sein? Was soll das die Öffentlichkeit kosten? Die Staatsregierung sollte angesichts eines anstehenden Strukturwandels deutlich aufzeigen, welche Kliniklandschaft sie sich künftig für das Zuzugsland Bayern vorstellt.

Sebastian.Horsch@ovb.net

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