London – Angesichts des bevorstehenden Brexits ist die Zahl der Einbürgerungsanträge von Briten in vielen EU-Ländern erheblich gestiegen. Das gilt unter anderem für Deutschland, Irland, Portugal und Schweden, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Der Ansturm der Briten auf die Pässe aus anderen Ländern setzte mit dem Brexit-Referendum im Jahr 2016 ein. Die Einbürgerungen von Briten in Deutschland liegen auf Rekordniveau: 2017 erhielten rund 7500 Briten die Staatsbürgerschaft. Im Jahr 2015 waren es nur 622 gewesen.
Der für Ende März geplante Austritt aus der Europäischen Union verunsichert zahlreiche Briten. Sie fürchten insbesondere ökonomische Nachteile bei einem Brexit ohne Abkommen mit der EU. Besonders groß ist der Andrang in Irland: Nach Angaben der Regierung in Dublin gab es im vergangenen Jahr rund 183 000 Anträge auf einen irischen Pass aus Großbritannien. Rund 85 000 davon kamen aus Nordirland.
Premierministerin Theresa May appellierte wieder an das Parlament, für das Brexit-Abkommen zu stimmen. Andernfalls drohten wirtschaftliche Schäden, das Vertrauen in die Demokratie würde schwinden. Großbritannien stehe vor einer „tiefgreifenden Herausforderung“.