Scholz traut sich Kanzlerschaft zu

von Redaktion

Berlin – Bundesfinanzminister Olaf Scholz kann sich generell vorstellen, Kanzler zu werden. In einem Interview mit der „Bild am Sonntag“ antwortete er auf die Frage, ob er sich dieses Amt zutraue: „Ja. Frau Kramp-Karrenbauer hat gerade gesagt, dass von einer Parteivorsitzenden erwartet wird, dass sie sich das Amt zutraut. Für einen Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland gilt das Gleiche.“ Der stellvertretende SPD-Vorsitzende schob hinterher: „Weder bei der Union noch bei uns steht diese Frage heute aber an.“

Kramp-Karrenbauer hatte Ende Dezember in einem „Zeit“-Interview auf die Frage, ob sie Kanzlerin könne, geantwortet: „Es ist herausfordernd, es ist spannend, aber es ist zu schaffen.“ Ob sie denn keine Angst habe, wo doch selbst Merkel anfange zu scheitern, wurde sie weiter gefragt. Ihre Antwort: „Scheitern kann man immer.“ Sie sei sich der Verantwortung bewusst, die mit dem Parteivorsitz verbunden sei. „Aber gemeinsam mit meiner Partei traue ich mir das zu. “

Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer bewertete die Scholz-Äußerungen kritisch. „Der Vorstoß kommt zur Unzeit“, sagte er dem „Handelsblatt“. „Die SPD sollte erst mal aus dem Umfragetief heraus.“

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