Erdogan lässt Amerikaner abblitzen

von Redaktion

Ankara – Die mit Spannung erwarteten Syrien-Gespräche des Sicherheitsberaters von US-Präsident Donald Trump in der Türkei sind unerwartet kurz und kühl ausgefallen. Schon am Dienstagmittag reiste John Bolton wieder ab – nach einem zweistündigen Treffen mit einem Präsidentenberater, aber ohne Präsident Recep Tayyip Erdogan gesehen zu haben. Der hielt Bolton im Parlament in Ankara eine Gardinenpredigt. Dem achterbahngleichen Verhältnis zwischen den USA und der Türkei dürfte der Besuch nicht gut getan haben.

Die Äußerungen Boltons zu den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) seien „nicht zu akzeptieren“, sagte Erdogan. Der Berater von US-Präsident Donald Trump hatte am Sonntag bei einem Besuch in Israel den angekündigten US-Truppenabzug davon abhängig gemacht, dass die Sicherheit ihrer kurdischen Verbündeten garantiert werde und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nicht wieder erstarken könne. Die USA unterstützen die YPG-Miliz trotz der Kritik der Türkei seit Jahren im Kampf gegen die IS-Miliz mit Waffen und Luftangriffen.

„Es ist unmöglich, Boltons Botschaft aus Israel zu schlucken oder zu akzeptieren“, sagte Erdogan.

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