BOB streitet mit DB

Winterproblem im Oberland

von Redaktion

DIRK WALTER

Die BOB hat ein Winterproblem: Seit Sonntag kann bei der Oberlandbahn von einem regulären Fahrplan keine Rede mehr sein. Meist fährt sie nur auf dem letzten Stück München-Holzkirchen, auf den Strecken ins Oberland war der Betrieb zuletzt meist eingestellt. Teilweise gab es nicht einmal vernünftigen Busersatzverkehr. Ja, schon richtig, es ist Winter, da muss der gewöhnliche Fahrgast eine gewisse Langmut an den Tag legen. Aber in dieser Größenordnung müssen Zugausfälle nicht sein.

Die BOB hat das Pech, dass die DB Netz für ihre Gleise zuständig ist. Der Bahntochter war es offenbar nicht so wichtig, wie es beim lästigen Konkurrenten läuft. Mittlerweile hat die Bahn offen eingeräumt, dass sie die Wucht des Winters im Oberland unterschätzt hat – es gab zu wenig Räumdienste und auch technisches Gerät. Ohnehin sind es oft Subunternehmer, deren Einsatz an Bahnstrecken nicht unproblematisch ist. Allerdings fragt man sich schon, warum die BOB nicht vorsorglich eine eigene Räumlok vorhält und zusätzlich eigenes Räumpersonal bestellt, das dann Hand in Hand mit den Kollegen von DB Netz arbeitet. Dafür müsste auch bei einem scharf kalkulierenden privaten Bahnkonzern Geld da sein. Es ist schon so: Bei den Eisenbahnen sind echte Kümmerer selten geworden.

Dirk.Walter@ovb.net

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