Huber lehnt Führung der Hanns-Seidel-Stiftung ab

von Redaktion

München – Die Führung der CSU-nahen Hanns-Seidel-Stiftung wird neu verhandelt. Der ehemalige Bundesminister Christian Schmidt (61) soll nicht an die Spitze der in 60 Ländern gut vernetzten Stiftung rücken. Das erfuhr unsere Zeitung aus führenden Kreisen der CSU. Der designierte Parteichef Markus Söder stoppt damit Pläne seines Vorgängers Horst Seehofer.

Amtierende Stiftungs-Chefin ist seit 2014 Ursula Männle. Sie versprach und begann eine strukturelle und technische Modernisierung. Im Juli wurde sie für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Hinter den Kulissen wurde aber von einer Absprache geraunt: Männle sollte nach einem oder zwei Jahren den Weg frei machen für Schmidt, der im Juli deshalb auch in den Stiftungsvorstand aufrückte.

Die Absprache wurde allerdings zu einer Zeit getroffen, als Seehofer seinen Rückzug von der Parteispitze noch nicht geplant hatte. Weder Söder noch Männle sehen sich daran in der neuen Lage nun gebunden. Die Vorsitzende (75) würde, so heißt es, einer Verjüngung nicht im Weg stehen, sieht allerdings keine Notwendigkeit, für Schmidt zu weichen. Der Ex-Minister sei mit seinem künftigen Posten im Aufsichtsrat der Bahn und als Bundestagsabgeordneter gut ausgelastet, sagen Parteifreunde.

Wen Söder vorsieht, ist nicht bekannt. Er will die Stiftung weiter umbauen: (noch) mehr internationale Netzwerkarbeit, langfristige strategische Beratung für die CSU über große Trends. Überraschend holte er sich einen Korb: Bayerns früherer Umweltminister Marcel Huber, den Söder vor wenigen Wochen nicht mehr ins Kabinett holte, mag nicht an die Spitze der Stiftung rücken. Der Oberbayer (61) sagte nach kurzer Bedenkzeit vor wenigen Tagen ab. Gesucht wird im Sommer auch ein neuer Generalsekretär für die Stiftung.  cd

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