London – Die Chefs mehrerer Supermärkte und Fast-Food-Ketten in Großbritannien haben vor leeren Regalen im Falle eines harten Brexits gewarnt. In einem Brief an die britischen Abgeordneten forderten sie diese gestern auf, „dringend eine Lösung zu finden“, um einen EU-Austritt ohne ein klares Abkommen zu vermeiden. Andernfalls bestehe die große Gefahr, dass die derzeitige „Auswahl, Qualität und Haltbarkeit“ der Produkte nicht aufrechterhalten werden könne.
Bei einem harten Brexit werde es außerdem einen nicht zu vermeidenden „Druck auf die Lebensmittelpreise“ wegen höherer Transportkosten und Zölle geben, heißt es in dem Brief weiter. Rund ein Drittel der in Großbritannien konsumierten Lebensmittel stammt aus der Europäischen Union.
Das britische Unterhaus hatte das mit der Europäischen Union ausgehandelte Austrittsabkommen Mitte Januar mit großer Mehrheit abgelehnt. Heute Abend stimmen die Abgeordneten über eine Reihe von Anträgen ab. Einige Parlamentarier fordern dabei eine Verschiebung des EU-Austritts zugunsten weiterer Verhandlungen mit Brüssel. Andere sprechen sich für eine völlig neue Brexit-Strategie, einen Austritt ohne Abkommen oder ein zweites Referendum aus.