USA wollen Venezuela in die Knie zwingen

von Redaktion

Sanktionen gegen den Ölsektor – Wirbel um angebliche Truppen-Drohung

Caracas – Im Machtkampf zwischen Regierung und Opposition in Venezuela erhöht die US-Regierung den Druck auf Präsident Nicolás Maduro. US-Finanzminister Steven Mnuchin kündigte in Washington Sanktionen gegen den wichtigen Ölsektor des lateinamerikanischen Landes an. Die Sanktionen richten sich gegen den staatlichen Ölkonzern PdVSA. Öl aus Venezuela dürfe zwar unter dem Sanktionsregime weiterhin eingekauft werden, die Zahlungen müssten jedoch auf Sperrkonten fließen.

Der Ölsektor ist das Rückgrat der venezolanischen Wirtschaft. In dem Land lagern die größten Ölreserven der Welt. Die Volkswirtschaft hängt zu rund 90 Prozent von den Einnahmen aus dem Öl ab. Allerdings sei die staatliche Ölgesellschaft PdVSA seit langem ein Vehikel für Korruption, sagte Mnuchin.

Die USA erkennen Maduros Regierung nicht mehr an. Stattdessen unterstützt Washington wie viele westliche Staaten den venezolanischen Parlamentschef Juan Guaidó, der sich zum Übergangspräsidenten erklärt hat.

Spekulationen über einen US-Militäreinsatz in Venezuela erhielten ebenfalls neue Nahrung – und zwar durch den Vermerk „5000 Soldaten nach Kolumbien“ auf dem Notizblock John Boltons. Der Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump hielt den Block im Weißen Haus so, dass der handschriftliche Vermerk für Medienvertreter bestens zu lesen war. Es wurde spekuliert, Washington könne Truppen nach Kolumbien verlegen, um eine Intervention in Venezuela vorzubereiten. Das Verteidigungsministerium verwies ans Weiße Haus. Von dort hieß es mit Blick auf die Bolton-Notiz knapp, aber vielsagend: „Wie der Präsident gesagt hat: Alle Optionen sind auf dem Tisch.“

Russland hat die neuen Sanktionen der USA gegen den venezolanischen Ölsektor als ungerechtfertigt zurückgewiesen. Der Kreml nannte die Sanktionen rechtswidrig.  dpa

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