Unter den sechsjährigen Kindern gibt es Frühstarter und Spätzünder. Der Grad der „Schulreife“ ist individuell verschieden. Deshalb ist es gut, dass die Eltern sogenannter Kann-Kinder, die also erst im kritischen Zeitraum zwischen Juli und September sechs Jahre alt werden, nach einer Beratung nun von vorneherein gefragt werden, ob sie ihr Kind in die Schule geben möchten. Das umständliche Prozedere einer „Rückstellung“ fällt damit weg. Das ist eine richtige Entscheidung der selbst ernannten „Familienkoalition“.
Die Neuerung ist nun allerdings auch kein Hexenwerk. Schon gar nicht ist diese kleine Änderung des Schulgesetzes mit der Einführung des G8 vergleichbar, wie manche Kritiker nun sagen. Klar hat sich Kultusminister Piazolo mit der Einführung etwas Zeit gelassen. Noch aber ist es nicht zu spät. Verbindlich zur Schule angemeldet werden müssen die Kinder erst im Mai. Mit etwas gutem Willen aller Beteiligten – Schulen wie Eltern – ist die Neuerung ohne große Aufregung zu meistern. Die große Herausforderung wartet auf die Kinder eh erst vier Jahre später, wenn das „Grundschul-Abitur“ winkt. Mal schauen, ob sich der bisher etwas bedächtig wirkende Schulminister auch da an Reformen herantraut.
Dirk.Walter@ovb.net