Finanzskandal Eichstätt

Verheerender Imageschaden

von Redaktion

CLAUDIA MÖLLERS

Ein kirchlicher Finanzdirektor reist mit seinem Stellvertreter First Class für 20 000 Euro nach Manila – eingeladen von Geschäftspartnern nach einem fragwürdigen Geschäft mit Schiffsbeteiligungen. Das Risikoinvestment geht unter, das Bistum Eichstätt verliert fünf Millionen Euro. Das ist nur eine hochnotpeinliche Pointe des Finanzdebakels in der oberbayerischen Diözese, in dem es insgesamt um 54 Millionen Dollar geht, die die katholische Kirche mit dubiosen Immobiliengeschäften und Schiffsbeteiligungen in den Sand gesetzt hat.

Der Prüfbericht ist vernichtend: Es war – wieder einmal – Klerikalismus, der diesen Skandal ermöglicht hat. Hochrangige Geistliche, die sich anmaßen, Finanzgeschäfte ohne fachliche Kompetenz absegnen zu können. Die sich nicht von Fachleuten auf die Finger schauen lassen wollen. Die um jeden Preis ihre Machtstrukturen erhalten wollen. Auch Bischof Gregor Maria Hanke sieht nicht gut aus bei diesem Debakel. Selbst wenn der Ordensmann ein guter Seelsorger sein mag: Als Bischof ist er gescheitert. Er hätte viel früher durchgreifen müssen. Kirchenfinanzen müssen von externen Experten gemanagt werden. Priester sollten sich um das kümmern, was sie können: Seelsorge und Glaubensverkündung. Das Bistum Eichstätt zahlt teures Lehrgeld. Allen anderen Diözesen sollte das eine Warnung sein. Bischof Hanke hat Recht: Der Imageschaden ist verheerend.

Claudia.Moellers@ovb.net

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