Netanjahu spricht von „Krieg“

von Redaktion

Iran-Konferenz: Pence ruft Europäer zum Vertrags-Ausstieg auf

Warschau – Zum Auftakt der umstrittenen Nahost-Konferenz in Warschau hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit einer Äußerung zur Bekämpfung des Irans für Wirbel gesorgt. Zunächst sprach er in einem von seinem Büro verbreiteten Video sogar davon, dass er mit den arabischen Teilnehmern „unser gemeinsames Anliegen eines Krieges mit dem Iran“ voranbringen wolle.

Sein Büro löschte das Video aber anschließend und schwächte die Aussage ab. In der geänderten englischen Übersetzung des Ministerpräsidenten-Büros wurde das Wort „Krieg“ durch „Bekämpfung“ ersetzt. In dem gelöschten Video nutzte Netanjahu allerdings das hebräische Wort für „Krieg“.

Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif reagierte spöttisch: „Wir kannten Netanjahus Fantasien schon immer. Jetzt kennt die Welt – und alle bei dem Warschauer Zirkus – sie auch.“ US-Außenminister Mike Pompeo warf dem Iran vor, „einen Mord-Feldzug in ganz Europa“ durchzuführen. Außerdem bezeichnete er die Bedrohung durch die Instabilität im Nahen Osten als real.

US-Vizepräsident Mike Pence fordert deshalb von den europäischen Verbündeten den Ausstieg aus dem Atomabkommen. „Die Zeit ist für unsere europäischen Partner gekommen, sich aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückzuziehen und sich uns anzuschließen“, sagte Pence. Gemeinsam mit den USA sollten die Europäer „den wirtschaftlichen und diplomatischen Druck“ ausüben, der notwendig sei, „um dem iranischen Volk, der Region und der Welt Frieden, Sicherheit und Freiheit zu bringen, wie sie es verdienen“, mahnte Pence.

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