Göteborg – Eine junge Schwedin muss nach einer von ihr verhinderten Abschiebung eines Afghanen nicht ins Gefängnis, dafür aber eine Geldstrafe von 290 Euro bezahlen. Sie wurde am Montag wegen Verstoßes gegen das schwedische Luftfahrtgesetz verurteilt, wie eine Sprecherin des Bezirksgerichts Göteborg sagte. Ihr Verteidiger Tomas Fridh kündigte an, in Berufung gehen zu wollen.
Die damals 21-jährige Elin Ersson hatte am 23. Juli 2018 in Göteborg eine Passagiermaschine von Turkish Airlines aufgehalten und die Aktion per Live-Video auf Facebook geteilt. Indem sie sich weigerte, ihren Platz einzunehmen, wollte sie die Abschiebung eines jungen Afghanen verhindern. Er und Ersson verließen die Maschine auf Anweisung des Personals, das Flugzeug hob mit Verspätung ab.
Ersson habe sich keiner schweren Tat schuldig gemacht, urteilte das Gericht. Eine Geldstrafe sei angemessen. Die Staatsanwaltschaft hatte 14 Tage Gefängnis gefordert. dpa