Der Baron plant seine Rückkehr

von Redaktion

Ex-Minister zu Guttenberg sucht offenbar in Niedersachsen ein neues Zuhause

Hasbergen – Zuletzt sorgte er Ende des Jahres für Aufsehen im politischen Betrieb: Der einstige CSU-Hoffnungsträger Karl-Theodor zu Guttenberg stellte die Eignung des Ministerpräsidenten Markus Söder als CSU-Chef infrage. Jetzt sorgt der frühere Verteidigungsminister abseits der Politik für Schlagzeilen. Laut Medienberichten soll der 47-Jährige eine Ex-Hofstelle im niedersächsischen Hasbergen gekauft haben. Kehrt er nach Deutschland zurück?

Hasbergen zählt knapp 11 000 Einwohner und gehört zum Landkreis Osnabrück. Der Ort liegt teilweise im Bereich des sogenannten Hüggel, der zum Landschaftsschutzgebiet Teutoburger Wald gehört. Bürgermeister ist Holger Elixmann – nach Jahrzehnten der erste CDU-Mann in diesem Amt. „Kein Kommentar“, lautet seine Reaktion zu den Berichten über den Promi-Zuzug. Jeder Einwohner habe das Recht, dass seine Daten geschützt sind. Er fügt noch rasch hinzu: „Jeder Einwohner, der auch hier Einwohner ist.“

Die Töchter des prominenten Polit-Vorruheständlers, der seit 2011 in den USA lebt, sind begeisterte Reiterinnen. Hier liegt die Verbindung zu Niedersachsen und der Region: nämlich die Liebe zum Pferdesport. Aus der Reiterszene erfuhr unsere Zeitung, dass zu Guttenberg im März von seinem derzeitigen Wohnsitz Wellington in Florida nach Deutschland zurückkehren werde. Nach Niedersachsen würde Sinn machen. Zwar reiten die Töchter für das Land Bayern, doch beste Trainingsbedingungen finden sie wohl im Norden.

Zu Guttenberg und seine Frau Stephanie sind Pferdebesitzer. Die 2001 und 2002 geborenen Töchter haben Erfolge bei internationalen Nachwuchs-Turnieren zu verzeichnen, die eine in der Dressur, die andere im Springreiten. Laut Medienberichten sind sie zuletzt von März bis Oktober auf einem Reiterhof im niedersächsischen Hagen gewesen, um das sportliche Niveau weiter zu steigern. Den Winter verbringen sie dann stets in Florida.

In verschiedenen Medien wird nun spekuliert, dass ein Fachwerkhaus in Hasbergen, zu dem auch Pferdeställe gehören sollen, für die Reiterhof-Zeiten zur temporären Familien-Anlaufstelle wird. Der Kauf der Ex-Hofstelle, die gerade umgebaut wird, soll in der zweiten Jahreshälfte 2018 perfekt gemacht worden sein. Guttenberg sei schon in einem örtlichen Gasthaus gesichtet worden.

„Der Hüggel hat halt reizvolle Ecken“, wird Bürgermeister Elixmann auf sport-presse.de zitiert. Wenn sich zu Guttenberg tatsächlich irgendwann im Rathaus melden würde, wäre das für ihn „ein Traum“. Hasbergens Rathaus-Chef gilt als Fan des früheren CSU-Spitzenpolitikers.

In der CSU selbst ist wenig über eine „KT“-Rückkehr zu hören. Bei Bedarf werde der Baron schon ein Schlösschen finden, sagt ein Bundestagsabgeordneter kühl. Er melde sich kaum noch, heißt es an anderer Stelle. Gegenüber Ex-Parteichef Horst Seehofer soll er ausgesprochen haben, wieder nach Deutschland zurück zu wollen. Er legte sich aber nicht auf einen Ort fest. Mit dem neuen Parteichef Söder ist das Verhältnis nicht erst seit der jüngsten Attacke schwer belastet. In der Union insgesamt wird zudem offen Guttenbergs Arbeit als Verteidigungsminister kritisiert.

Guttenberg plant nach eigenen Worten keine Rückkehr in die Politik. Er war 2011 als Verteidigungsminister zurückgetreten, als ihm wegen einer Plagiatsaffäre der Doktortitel aberkannt worden war. Damals war der Politiker übrigens schon einmal Thema in Hasbergen. Ein Büttenredner der Ohrbecker Karnevalsgesellschaft nahm ihn wegen des Plagiats aufs Korn. ALEXANDER SCHÄFER, CHRISTIAN DEUTSCHLÄNDER

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