Berlin und Caracas in der Krise

von Redaktion

Nach Ausweisung des deutschen Botschafters: Maas bleibt hart

Caracas/Berlin – Die Bundesregierung will sich von der Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela nicht einschüchtern lassen und hält an der Unterstützung für den selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó fest. „Diese Unterstützung ist unumstößlich“, sagte Außenminister Heiko Maas (SPD). Ob Berlin Venezuelas Botschafter nach Hause schicken wird, ließ er offen. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro gab sich ebenfalls entschlossen: „Wir werden weiterhin siegen“, twitterte er.

Botschafter Daniel Kriener war in Venezuela zur unerwünschten Person erklärt worden. Morgen wird er in Deutschland zurückerwartet. Dann werde man die Situation besprechen, sagte Maas. Kriener habe „ganz hervorragende Arbeit geleistet“.

Die venezolanische Regierung wirft dem Diplomaten dagegen vor, seine Kompetenzen überschritten und sich in die inneren Angelegenheiten des Landes eingemischt zu haben. Man erwarte, dass die EU „wieder zur Ausgewogenheit findet und ihre Haltung der ständigen Einmischung in unsere inneren Angelegenheiten überdenkt“, erklärte Venezuelas Außenminister Jorge Arreaza.

Kriener hatte am Montag mit anderen Diplomaten aus Europa, Lateinamerika und den USA Guaidó am Hauptstadtflughafen Maiquetía erwartet – offenbar, um dessen Festnahme zu verhindern. Der Oppositionsführer hatte trotz einer Ausreisesperre das Land verlassen. Maas machte deutlich, dass Kriener bei dieser Aktion seine volle Rückendeckung hatte: Es sei sein „Wunsch“ gewesen.

Der Rauswurf des Botschafters mindert die Chancen auf eine Vermittlung im Krisenland. Zumal er nicht der erste Diplomat ist, der seine Koffer packen muss. So hat Maduro etwa die diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen. Auch die EU sieht ihre Felle davonschwimmen. Eine Sprecherin der Außenbeauftragten Federica Mogherini sagte, man hoffe, „dass die Entscheidung überprüft werden kann“.

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