Manafort muss hinter Gitter

von Redaktion

Trumps Ex-Wahlkampfmanager wegen Betrugs verurteilt

Washington – Ein US-Gericht hat den früheren Wahlkampfmanager von Präsident Donald Trump, Paul Manafort, zu 47 Monaten Haft verurteilt. Der Richter in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia blieb deutlich unter der Forderung der Anklage, die 19 bis 24 Jahre Gefängnis verlangt hatte. Die Entscheidung sorgte für Überraschung und auch Kritik.

Der 69-Jährige war in dem Prozess bereits im August von Geschworenen unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Bankbetrugs schuldig gesprochen worden. Dieser Prozess hatte nicht direkt etwas mit der Russland-Affäre um Trump zu tun, sie war aber im Zuge der Ermittlungen ans Licht gekommen.

In einem weiteren Verfahren gegen Manafort in Washington soll in der kommenden Woche ein Urteil gefällt werden. Dabei werden Manafort im Zusammenhang mit seiner früheren Lobbyarbeit für ukrainische Politiker Verschwörung und Behinderung der Justiz vorgeworfen.

Manafort hatte sich im September zur Zusammenarbeit mit dem FBI-Sonderermittler Robert Mueller bereit erklärt. Bei Muellers Untersuchungen geht es unter anderem darum, ob es im Wahlkampf 2016 Geheimabsprachen des Trump-Lagers mit Russland gegeben hat und ob Trump die Justiz behindert hat.

Der Kommentator des Fernsehsenders NBC, Glenn Kirschner, nannte den Richterspruch einen „Skandal“. „Als ehemaliger Staatsanwalt schäme ich mich.“ CNN kommentierte: „Einfach gesagt, das Urteil (…) ist Unrecht. Es versäumt, Manafort für eine Reihe von vorsätzlichen Straftaten über viele Jahre hinweg angemessen zu bestrafen“, erklärte der Sender. „Es sendet der Öffentlichkeit schreckliche Botschaften über unser Strafrechtssystem.“

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