Ulrich Maly tritt ab

Der nächste Schlag für die Bayern-SPD

von Redaktion

MIKE SCHIER

Es gehört zu den Phänomenen bayerischer Politik, dass die SPD auf Landesebene wenig zu melden hat, in den Kommunen aber gute und angesehene Oberbürgermeister stellt. Ulrich Maly stand, pardon: steht, sinnbildlich dafür. Ein offener, unkonventioneller Stadtvater, der in der Heimatstadt von Markus Söder so beliebt ist wie kein Kollege anderswo. Dass er mit nur 58 Jahren den freiwilligen Rückzug ankündigt, beweist seinen unabhängigen Charakter – stürzt seine Partei allerdings in neue Nöte.

Seit der Landtagswahl wirkt die Bayern-SPD wie in Schockstarre. Nichts spricht dafür, dass sich der wirklich dramatische Absturz in den Umfragen bis auf sechs (!) Prozent in absehbarer Zeit umkehren könnte. Natascha Kohnen wurde zwar mit einigermaßen akzeptablem Ergebnis als Vorsitzende wiedergewählt (es gab außer ihr auch niemanden, der den Job haben wollte), spielt öffentlich seitdem aber kaum noch eine Rolle. Und dahinter? Der Generalsekretär und der Landtags-Fraktionschef, Herren mit den Namen Uli Grötsch und Horst Arnold, sind selbst vielen politisch Interessierten kein Begriff.

Bei den Kommunalwahlen 2020 muss die gebeutelte Bayern-SPD dringend ein Lebenszeichen senden. Ohne Maly in Nürnberg wird das noch ein Stückchen schwieriger.

Mike.Schier@ovb.net

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