Aktionsplan Wolf

Schadensbegrenzung auf 62 Seiten

von Redaktion

DOMINIK GÖTTLER

Schießen oder nicht? Und wenn ja, wann? Über den Umgang mit dem Wolf streiten Tierhalter und Umweltschützer seit Jahren. Nun hat die Staatsregierung endlich einen Plan vorgelegt, der beide Welten zumindest halbwegs wieder in dieselbe Umlaufbahn lenken soll.

Es ist der Versuch einer Schadensbegrenzung auf 62 Seiten, der aber niemanden so richtig glücklich macht. Zwar sind Ziele wie eine umfassende Herdenschutz-Beratung und das angekündigte Förderprogramm sinnvoll und wichtig. Aber gerade die Frage eines erleichterten Abschusses birgt Sprengkraft und könnte sogar noch die Gerichte beschäftigen.

Der größte Fehler ist aber bereits auf dem Weg zu dem neuen Management-Plan passiert. Anstatt rechtzeitig Dehnübungen für den schmerzhaften Spagat zwischen Arten- und Weideschutz anzusetzen, haben sich Umwelt- und Landwirtschaftsministerium zu lange gegenseitig blockiert. Derweil streifte der Wolf immer häufiger durch Bayern, riss hier und da mal ein Schaf – und sowohl Tierhalter wie Naturschützer fühlten sich mit dem offenen Konflikt alleingelassen. Dieses verspielte Vertrauen lässt sich schwer zurückgewinnen.

Dominik.Goettler@ovb.net

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