Schon vor dem Absturz der Boeing 737 Max 8 in Äthiopien haben Piloten offenbar ernsthafte Sicherheitsbedenken geäußert. Wie die US-Zeitung „Dallas Morning News“ berichtet, finden sich auf der Behörden-Seite „Aviation Safety Reporting System“ mindestens fünf kritische Beiträge, in denen Flugkapitäne von haarsträubenden Erfahrungen berichten. In allen Fällen sei die Maschine kurz nach dem Start in den Sinkflug übergegangen – genau wie bei den schlimmen Unglücken in Äthiopien und Indonesien.
Die Erzählungen ähneln sich: Kurz nach dem Start, schreibt ein Pilot, habe er den Autopiloten eingeschaltet, als auf dem Display plötzlich „Sinken“ erschien – zusammen mit der Warnmeldung „Don’t sink“ – nicht sinken. „Ich habe zuerst gedacht, ich habe einen Fehler gemacht“, schreibt der Mann. Er habe den Autopiloten dann gleich ausgeschaltet und versucht, das Flugzeug wieder zum Steigen zu bringen. Das Problem scheint das MCAS-System (Maneuvering Characteristics Augmentation System) zu sein, das im Hintergrund läuft und von dessen Existenz offenbar nicht mal die Piloten wussten. Einer von ihnen erhebt schwere Vorwürfe. „Ich halte es für unzumutbar, dass der Hersteller, die Luftfahrtbehörde und die Fluglinien die Piloten so ein Flugzeug ohne ausreichendes Training fliegen lassen.“ Das System sei „hochkomplex“, die Erklärungen im Handbuch „kriminell unzureichend“. Auf der US-Behörden-Seite können Piloten anonym und freiwillig Fehler melden. mmä