Das war ja klar: Nach dem Schulstreik vom vergangenen Freitag haben die Organisatoren Lunte gerochen – sie wollen eine noch größere Fortsetzung. Die Chance, die Europawahl zu einer Art Klimawahl auszurufen, ist so schlecht nicht – wenngleich die allermeisten Schüler, was die Leute der etwas undurchsichtigen Bewegung „Fridays for future“ im Eifer des Gefechts wohl vergessen haben, noch gar nicht wählen dürfen. Aber egal. Konservative Schulpolitiker bekommen allmählich Bluthochdruck. Schließlich wird hier die Schulpflicht massenhaft außer Kraft gesetzt.
Im Sinne der Gesundheit ist ihnen anzuraten, weiterhin gelassen zu bleiben. Klar, Schulstreiks dürfen nicht gänzlich folgenlos bleiben. Doch dabei ist kreative Ahndung gefragt – und was liegt näher als Projektarbeit zum Thema Klimaschutz? So etwas muss keine einmalige Sache bleiben. Schulgärten anlegen, Ramadama-Aktionen, der Kreativität der Schulen ist da keine Grenze gesetzt. Eines jedoch ist eigentlich unpädagogisch: schlicht auf stur zu schalten und Verweise in Serie zu verschicken. Und im Übrigen: Wo bleibt denn der Aufschrei gegen die vielen Schulstunden, die ausfallen, weil Lehrer ohne Ersatz krank oder auf Fortbildung sind?
Dirk.Walter@ovb.net