Düsseldorf – Fünf Jahre nach der Öffnung des deutschen Arbeitsmarkts für Bulgaren und Rumänen hat sich die Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus diesen Ländern auf gut 150 000 mehr als verdreifacht. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegen. Den Angaben zufolge waren Ende 2018 deutlich mehr als eine halbe Million Bulgaren und Rumänen in Deutschland beschäftigt. Diese Zahl habe sich innerhalb von fünf Jahren vervierfacht.
Die Aufnahme Hunderttausender Bulgaren und Rumänen in den Arbeitsmarkt sei „eine absolute Erfolgsgeschichte und in der deutschen Wirtschaftsgeschichte einmalig“, sagte der Migrationsforscher Herbert Brücker der Zeitung. Zugleich habe aber die Zahl der Hartz-IV-Bezieher vor allem aus Bulgarien merklich zugenommen.
„Wir müssen zwischen Rumänen und Bulgaren unterscheiden“, so Brücker. „Während heute nur sieben Prozent der erwerbsfähigen Rumänen Hartz IV beziehen, sind es bei den Bulgaren fast 22 Prozent.“ Eine gezielte Einwanderung ins Sozialsystem könne er aber nicht feststellen, betonte der Experte.
Laut Bundesagentur waren im Dezember 2018 insgesamt mehr als 5,72 Millionen Menschen in Deutschland leistungsberechtigt.