Paris – Nach verstärkten Sicherheitsmaßnahmen und einem Demonstrationsverbot für die Pariser Prachtstraße Champs-Élysées sind größere Krawalle bei den „Gelbwesten“-Protesten in Frankreich ausgeblieben. 40 500 Menschen protestierten im ganzen Land, davon 5000 in Paris, „Alle angemeldeten Demonstrationen, in Paris und in den Regionen, verliefen weitgehend ruhig“, sagte Innenminister Christophe Castaner. Im ganzen Land seien aber mindestens 233 Menschen vorläufig festgenommen worden. In Paris zogen Demonstranten in Richtung der Kirche Sacré-Coeur im Touristenviertel Montmartre. Um Gewalt und Plünderungen zu verhindern, waren die Champs-Élysées und andere Orte für Demonstrationen gesperrt. Allein in der Hauptstadt gab es 8500 vorbeugende Personenkontrollen. Die Polizei war massiv präsent, auch gepanzerte Fahrzeuge waren zu sehen. Laut Castaner waren landesweit rund 65 000 Polizisten im Einsatz.
Erstmals waren auch Soldaten der Anti-Terror-Mission „Sentinelle“ unterwegs, um Gebäude und Plätze zu schützen. „Die ,Sentinelle‘-Einheit ist nicht in Kontakt mit den Demonstranten“, versicherte der neue Pariser Polizeichef Didier Lallement. Die französische Regierung hatte seinen Vorgänger erst vor wenigen Tagen gefeuert. Der Militäreinsatz war parteiübergreifend auf Kritik gestoßen. dpa