Rom – Italien hat sich trotz Bedenken wichtiger EU-Partner als erstes der großen G7-Industrieländer dem chinesischen Milliardenprojekt einer „Neuen Seidenstraße“ angeschlossen. China will mit der umstrittenen Infrastrukturinitiative neue Handelswege nach Afrika, Europa und bis nach Lateinamerika erschließen. „Es gibt zu viel „Made in China“ in Italien und zu wenige „Made in Italy“ in China“, sagte Vize-Regierungschefs Luigi Di Maio. Mit verschiedenen Abkommen wolle Italien dieses Ungleichgewicht beenden.
Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte und Chinas Staatspräsident Xi Jinping reichten sich am Samstag während der Zeremonie zur Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung die Hand. China will mit der „Neuen Seidenstraße“ Milliarden in Häfen, Straßen, Bahnstrecken, Telekom-Netze und Flughäfen Dutzender Länder investieren. Große EU-Partner und die USA haben Bedenken. Sie kritisieren mangelnde Transparenz und unfaire Wettbewerbsbedingungen. Sie befürchten, dass China sein weltweites Machtstreben weiter verstärkt.
In Rom wurden mehrere Abkommen mit Baukonzernen, Banken und Ministerien unterzeichnet. Darunter geht es sowohl um Investitionen in die Häfen von Triest und Genua als auch um eine Vereinbarung zum Export italienischer Zitrusfrüchte.