WIE ICH ES SEHE

Greta und der Klimawandel

von Redaktion

Der Klimawandel findet einen Führer… Eine Anekdote über den Preußenkönig Friedrich handelt davon, wie er die ihn umringenden Potsdamer Schuljungen anfährt: „Macht, dass ihr in die Schule kommt!“ An diesem Nachmittag aber ist schulfrei und die Kinder antworten: „Der Alte Fritz will König sein und weiß nicht einmal, dass Mittwochnachmittag keine Schule ist!“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzlerin Angela Merkel, die obersten Autoritäten unseres Staates, wissen sehr wohl, dass Freitagvormittag Schule ist. Aber sie loben es ausdrücklich, wenn Schulpflichtige dem Unterricht fernbleiben und gegen den Klimawandel demonstrieren.

Dass Bundespräsident und Kanzlerin, die laut Amtseid zur Wahrung des Rechtes verpflichtet sind, diesen Rechtsbruch gutheißen, bedeutet, die Klimagefahren bilden nach ihrer Meinung eine Art Staatsnotstand. Für den gilt der alte Satz, dass Not eben kein Gebot kennt. So weit sind wir also in diesem Land.

Greta Thunberg, die kuriose Kinderheilige aus dem Norden, hat diese Denkweise befördert. In ihr hat die Klimabewegung ihre lange vermisste charismatische Führerin gefunden. Sie will, nach eigenem Bekunden, die Menschheit in puncto Klima nicht aufklären, sondern „in Panik“ versetzen.

Greta litt mit elf Jahren an der Asperger-Krankheit, einer autistischen, depressiven Desorientierung. Daraus hat sie sich durch ihre Hinwendung zur Weltrettung befreit. Sie spricht leise, nickt oft nur und drückt ihre Einsicht so aus: „Wir haben nicht einmal mehr zwölf Jahre, um unsere Fehler ungeschehen zu machen“. Sie fordert daher jetzt „noch nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft“.

Früher hätte man den Aufruf einer minderjährigen Schülerin zum Totalumbau unserer Gesellschaft innerhalb kurzer Zeit vermutlich als Hinweis auf eine gestörte Wahrnehmung gedeutet. Heute aber wagt das niemand mehr. Wer will schon als „Klimawandel-Leugner“ dastehen? Dabei gibt es unter Fachleuten grundlegend unterschiedliche Ansichten über Zustand, Ursachen, Dauer und Folgen der Weltklimaerwärmung.

So leben wir alle mit Greta. Sie ist eine Erscheinung, wie sie immer wieder in der Weltgeschichte auftritt, wenn die Not am größten zu sein scheint. Es gab ja schon den Kreuzzugsaufruf des Bernhard von Clairvaux und die Heilige Jungfrau Johanna von Orleans. Clairvaux glaubte fest, dass die Mutter Gottes ihm aus ihrer Brust einige Tropfen der für das Christuskind bestimmten Milch gespendet hat. Auch Johanna hatte reale Begegnungen mit Maria und den Heiligen erlebt, als sie aufbrach, Frankreich zu retten.

Greta, ein Mensch unserer Zeit, ist im Vergleich damit noch recht normal. Das zeigt ihre Bemerkung über die Kernkraft, zu der man vielleicht vorübergehend zurückkehren müsse, wenn der CO2-Ausstoß anders nicht zu bremsen sei. Ihre Anhänger in Deutschland aber wollen davon partout nichts hören.

Man möchte Greta wünschen, dass sie sich auch sonst von Panik verabschiedet und rationalen Überlegungen zur Rettung des Klimas zuwendet. Es gibt sie und sie funktionieren auch bereits zum Beispiel im Handel mit sogenannten Verschmutzungsrechten, der den schädlichen CO2-Ausstoß teurer und weniger werden lässt.

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VON DIRK IPPEN

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