Haben VW, BMW und Daimler sich zusammengesetzt, um gemeinsam Zurückhaltung bei der Abgasreinigung abzustimmen? Das könnte zurecht Bußgelder in Milliardenhöhe wegen illegaler Absprachen nach sich ziehen.
Was die EU-Kommission den Autobauern vorwirft, wiegt schwer: AdBlue-Tanks, die so klein waren, dass die angestrebten Nachfüllzyklen mit einer wirklich wirksamen Abgasreinigung kaum zu vereinbaren sind. Der Verzicht auf Partikelfilter in Benzinern, mit denen das Feinstaubproblem heute keines mehr wäre, und einiges mehr ist da zusammengekommen. Das wäre in der Tat verwerflich. Oder haben die Konzerne technische Normen sinnvoll abgestimmt, wie BMW sagt?
Vielleicht hatten die Beteiligten auch ganz unterschiedliche Motive. Und vielleicht haben die zwei aus dem Trio, die Böseres im Schilde führten, ihr Gewissen bei der EU erleichtert. Volkswagen und Daimler könnten deshalb in den Genuss einer strafbefreienden Kronzeugenregelung kommen. Es wäre aber schwer zu verstehen, wenn mit BMW einer der Autobauer, die sich in der gesamten Abgasaffäre am wenigsten vorzuwerfen haben, als Sündenbock stellvertretend für alle büßen soll.
Martin.Prem@ovb.net