Tripolis/Dinard – Trotz internationaler Aufrufe zu einem Ende der Gewalt steuert Libyen weiter auf einen neuen Bürgerkrieg zu. Anhänger der international anerkannten Regierung in Tripolis verkündeten am Sonntag eine Gegenoffensive gegen die Truppen des mächtigen Generals Chalifa Haftar. Die Operation „Vulkan des Zorns“ habe das Ziel, alle libyschen Städte von illegalen Kräften zu „säubern“, erklärte ein Militärsprecher. Haftars Luftwaffe wiederum flog nach eigenen Angaben Angriffe auf Vororte der Hauptstadt. 21 Menschen seien bisher gestorben.
Die internationale Gemeinschaft erhöhte den Druck auf Haftar und forderte einen Stopp seines Vormarsches auf Tripolis. Die Gruppe von 7 großen Industriestaaten (G7) zeigte sich bei einem Außenministertreffen sehr besorgt. Die Runde sei sich einig, „dass wir alle unsere Möglichkeiten nutzen müssen, um Druck auszuüben, insbesondere auf die Verantwortlichen in Libyen, insbesondere General Haftar, dass jede weitere militärische Eskalation unterbleibt“, sagte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD). Libysche Medien und Augenzeugen meldeten am Sonntag Gefechte um den internationalen Flughafen südlich von Tripolis.