Berlin – Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ erhöht den Druck auf die Politik: Am Montag legten die jungen Aktivisten in Berlin erstmals einen Katalog mit konkreten Forderungen vor. Darin verlangen sie eine Steuer auf das Treibhausgas CO2, den Ausstieg aus der Kohleenergie bis 2030 und eine Verringerung der Emissionen bis 2035 auf „Netto-Null“. Die Schülerstreiks sollen so lange weitergehen, bis die Politik konkrete Maßnahmen beim Klimaschutz ergreife.
„Solange das nicht passiert, können wir nicht aufhören zu streiken“, sagte der Klimaaktivist Sebastian Grieme. Er war einer von vier Vertretern von „Fridays for Future“, die bei einer Pressekonferenz die Grundsatzforderungen der Bewegung vorstellten. Der Forderungskatalog war nach Angaben der Aktivisten in bundesweiten Arbeitsgruppen von Schülern und Studenten in Abstimmung mit Wissenschaftlern ausgearbeitet worden.
Die Klimaaktivisten wollen nach eigenen Worten ihren wachsenden Einfluss nutzen, um die Politik zum sofortigen Handeln zu bewegen. Nach ihren Vorstellungen sollten die politisch Verantwortlichen erste Maßnahmen bereits bis Jahresende umsetzen: Jedes vierte Kohlekraftwerk solle abgeschaltet werden, die Subventionen für fossile Energieträger sollten auslaufen und der Ausstoß des Treibhausgases CO2 solle besteuert werden – mit 180 Euro pro Tonne.
„Eine so hohe Steuer würde klimaschädliches Handeln schnellstens beenden“, sagte Grieme. Nur durch konkrete, schnelle Maßnahmen könnten die Pariser Klimaschutzziele verwirklicht werden. Ziel sei es, Politik „bis zur höchsten Ebene“ zu beeinflussen, sagte Aktivist Linus Steinmetz. „Unsere Bewegung hat eine für uns unvorstellbare Größe erreicht.“