Kein ruhiger Geburtstag

von Redaktion

Emeritierter Papst Benedikt wird heute 92 Jahre alt

Rom – Ob der zurückgetretene Papst sich wirklich einen solchen Wirbel zu seinem Geburtstag gewünscht hat? Der zurückgezogen im Kloster Mater Ecclesiae auf dem Vatikangelände lebende Benedikt XVI. begeht am heutigen Dienstag seinen 92. Geburtstag – sechs Tage nach Veröffentlichung seines umstrittenen Schreibens, in dem dieser die „68er-Revolution“ als eine Ursache für den sexuellen Missbrauch von Kindern in der katholischen Kirche angeführt hat.

Gestern hat Papst Franziskus seinem Vorgänger den üblichen Osterbesuch abgestattet. Dabei habe er diesem gleichzeitig persönliche Glückwünsche zum bevorstehenden Geburtstag überbracht, teilte der Vatikan mit. Wie schon im vergangenen Jahr will Benedikt XVI. seinen Geburtstag mit einer Messe beginnen, Mittag- und Abendessen sollen trotz der Karwoche dem Anlass angemessen sein, sagte sein Privatsekretär Erzbischof Georg Gänswein. Für ein Geburtstagsständchen werde die Musikkapelle der Schweizergarde sorgen.

Derweil sorgt Benedikts jüngste Veröffentlichung weiter für heftige Debatten unter Theologen. In einer Stellungnahme haben die Sprecher der deutschen Arbeitsgemeinschaft Moraltheologie die Aussagen des früheren Papstes zurückgewiesen. Die Professoren Christof Breitsameter (München) und Stephan Goertz (Mainz) wenden sich gegen die Aussage Benedikts, seit den 60er Jahren habe sich ein „Zusammenbruch der katholischen Moraltheologie ereignet, der die Kirche wehrlos gegenüber den Vorgängen in der Gesellschaft machte“. Dieser Vorwurf sei „diffamierend“. Sie nennen den früheren Papst einen „Gefangenen seiner Vorurteile“.  cm/kna

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