AfD-Chef kritisiert den „Flügel“

von Redaktion

Meuthen: Singen der ersten Deutschland-Lied-Strophe ist unklug

München – Der „Flügel“ nennt es einen technischen Fauxpas. Doch nachdem Mitglieder der völkisch-nationalen AfD-Gruppierung bei einem Treffen am Samstag die erste Strophe des Deutschland-Lieds gesungen haben, rührt sich auch parteiintern Kritik. AfD-Chef Jörg Meuthen sagte gestern: Diejenigen, die das getan hätten, „mögen sich fragen, ob das klug ist“. Ausdrücklich verurteilen wollte er den Vorfall aber nicht.

Zum süddeutschen Treffen des „Flügels“ um den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke in Greding waren mehrere hundert Menschen gekommen. Am Ende der Veranstaltung wurde die erste Strophe des Deutschland-Lieds mit der Zeile „Deutschland, Deutschland über alles“ abgespielt. Auf der Bühne standen neben Höcke auch die bayerischen AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner und der parlamentarische Geschäftsführer Christoph Maier. Maier sang mit, Ebner-Steiner nicht.

Die erste Strophe des Deutschland-Lieds zu singen, ist nicht verboten, aber historisch belastet. Auch Landtagspräsidentin Ilse Aigner verurteilte den Vorfall in einem Brief an Ebner-Steiner scharf.

Der Passauer AfD-Landtagsabgeordnete Ralf Stadler – er stand bei dem Vorfall am Samstag auch auf der Bühne – distanzierte sich gestern vom „Flügel“. Allerdings nicht wegen des Deutschland-Lieds, sondern wegen eines Vorschlags seines Parteifreunds Benjamin Nolte, den Stadler „nicht akzeptabel“ nannte. Nolte hatte gefordert, die Unvereinbarkeitsliste abzuschaffen, auf der Organisationen stehen, deren Mitglieder die AfD nicht aufnehmen will – etwa die NPD. Meuthen stellte klar, dass die Liste nicht angetastet wird. M. MÄCKLER

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