Bis zu zwölf Wochen „D-Praktikum“

von Redaktion

CSU legt Rahmen für freiwilligen Dienst fest: Studienplatz-Bonus

München – Die CSU will ihr vorgeschlagenes „Deutschland-Praktikum“ mit Anreizen, nicht mit Zwang durchsetzen. Der Parteivorstand einigte sich am Montag auf Eckpunkte für einen freiwilligen Dienst, der wieder für mehr gesellschaftliche Verankerung der Bundeswehr sorgen soll. Die CSU denkt an etwa acht bis zwölf Wochen bei staatlichen, sozialen, ökologischen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen oder bei der Bundeswehr.

„Es ist freiwillig gedacht“, sagte Parteichef Markus Söder. Wer einen solchen Dienst leiste, solle einen Vorteil haben unter anderem bei der Vergabe von Studienplätzen. „Wir brauchen eine engere Bindung der jüngeren Generation an die Grundfesten unseres Staates.“ Mit dem Bundesfreiwilligendienst – derzeit mindestens sechs Monate – soll das Konzept nicht in Konkurrenz stehen. Der Bundeswehrverband äußerte sich verhalten positiv.

Hintergrund des Vorstoßes sind Sorgen aus der Bundeswehr, nach dem Wehrpflicht-Aus einem wachsenden Desinteresse der Gesellschaft gegenüber zu stehen. Die AfD kümmert sich aktiv um Soldaten wie um Polizisten als Wähler und als Listenkandidaten. Söder will diesen Trend brechen. „Wir sind die Partei, die die Bundeswehr verteidigt“, sagte er.

Hoffnung setzt die CSU dabei auch in die Reservistenstrukturen. In Bayern soll in knapp zwei Wochen ein Landesregiment aus Reservisten aufgestellt werden, das bisherige Strukturen bündelt – zunächst testweise für 2,5 Jahre. Der Regimentsstab wird laut Verteidigungsministerium seinen Sitz in der Münchner Fürst-Wrede-Kaserne haben, die Führung übernimmt ein Brigadegeneral. Rund 500 Reservisten werden dafür eingeteilt. Aufgaben sind unter anderem der Schutz militärischer Liegenschaften und die Hilfe bei Katastrophen.  cd

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