München – Zweieinhalb Wochen vor der Europawahl am 26. Mai liegt die CSU in Umfragen zwar deutlich in Führung, bleibt aber trotz ihres Zugpferds Manfred Weber, der für den Vorsitz der EU-Kommission kandidiert, unter dem Ergebnis von 2014. Laut dem gestern veröffentlichten Bayern-Trend des Bayerischen Rundfunks bliebe die CSU mit 39 Prozent knapp unter dem Resultat von vor fünf Jahren (40,5 Prozent). Sie führt damit aber klar vor den Grünen, die ihren Stimmanteil auf 18 Prozent ausbauen könnten (2014: 12,1 Prozent).
Dagegen setzt sich der Negativtrend der SPD auch bei der Europawahl fort: Mit nur noch elf Prozent würde sie ihr Ergebnis von 2014 (das waren 20,1) fast halbieren.
Auf Platz vier landet die AfD, die ihren Anteil von 8,1 Prozent auf jetzt 9 Prozent leicht ausbauen könnte. Fast unverändert fällt die Zustimmung für die Freien Wähler mit 4 Prozent aus (2014: 4,3). Die FDP könnte sich leicht auf vier Prozent verbessern (2014: 3,1 Prozent.) Die Linke liegt bei 3 Prozent. Zulegen würden die ÖDP mit vier und die Satirepartei Die Partei mit 3 Prozent.
Bei den Wählern ist die Parteienpräferenz allerdings noch nicht endgültig: Jeder vierte (27 Prozent) schließt nicht aus, seine Entscheidung bis zum Wahltermin noch einmal zu revidieren. Insgesamt ist das Interesse an der Europawahl mit 66 Prozent aber deutlich höher als vor fünf Jahren (40 Prozent).
Während die Bundesbürger keinen klaren Favoriten für den EU-Kommissionspräsidenten haben, ziehen die Bayern ihren Landsmann Weber gegenüber dem sozialdemokratischen Bewerber Frans Timmermans klar vor: 46 Prozent sind für Weber, 22 Prozent für den Niederländer. aw