Mit Werbung für ein bürgernahes Europa haben sich die Freien Wähler auf die heiße Phase des EU-Wahlkampfs eingestimmt. Europa müsse im Sinne der Menschen und der Regionen organisiert sein, forderte Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. „Wir wollen kein Europa, das sich bis in unseren Alltag hinein einmischt und uns die Hausordnung an die Tür nagelt“, betonte er.
Europa-Spitzenkandidatin Ulrike Müller sagte, die Wahl zum Europa-Parlament am 26. Mai entscheide darüber, „ob sich nationale Egoismen durchsetzen oder ob wir dieses großartige gemeinsame Friedensprojekt weiter nach vorne bringen.“ Im Falle ihrer Wahl kündigte sie an, für den CSU-Spitzenkandidaten Manfred Weber als künftigem EU-Kommissionspräsidenten zu stimmen. „Wenn wir die Möglichkeit haben, einen Bayern an die Spitze eines 32 000-köpfigen Apparats zu wählen, dann wäre ich nicht sehr klug, das nicht zu tun.“ Bei der vergangenen EU-Wahl vor fünf Jahren erzielten die bayerischen Freien Wähler 4,3 Prozent der Stimmen und erreichten damit einen Sitz im EU-Parlament in Straßburg, den Müller innehat. Ziel sei es, diesmal drei Mandate zu erreichen. Mit Blick auf den geplanten Austritt Großbritanniens (Brexit) aus der EU sagte Aiwanger, „wir müssen schauen, dass wir die europäische Völkerfamilie zusammenhalten.“ Er hoffe, dass der Brexit in einem zweiten Referendum noch abwendbar sei. dpa